Ut In Omnibus Glorificetur Deus...
Na gut, jetzt samma gscheiter, oder? Sechs Jahre Schullatein helfen schon ein wenig, wenn man das Akronym U.I.O.G.D. auflösen will. Noch hilfreicher ist vielleicht, wenn man - wie ich - in einem Gymnasium der Benediktiner war. Denn da stand dieses Kürzel unter jedem Gottesdiensttext. Wenn es genug Platz gab, war auch die Vollversion sowie die deutsche Übersetzung dabei:
Bild von Werner Schnell via https://www.flickriver.com/photos/tags/uiogd/interesting/.
Müsste eh beim Aufgang zum Oberen Stiftsparkplatz beim Stift Melk aufgenommen worden sein... sagt der Ortskenner
Damit In Allem Gott Verherrlicht Werde!
Ist das nicht klasse? Ich fand es jedenfalls immer schon faszinierend. Diese wenigen Buchstaben schaffen es, mich zum Nachdenken zu bringen, sind ein klares Zeugnis und eine tägliche neue Herausforderung, ähnlich wie WWJD (schau mal nach wofür das denn steht).
Dieser Vers ist im 1. Petrusbrief, Kapitel 4, Vers 11, zu finden. (Fast) Egal was wir machen, unser Leben soll Gott Ehre bringen, davon bin ich zutiefst überzeugt. Er will, dass wir ein freudiges, schönes, segenbringendes und segengebendes Leben haben. Wir können aus der (Seiner) Fülle, die wir jetzt bereits "erleben", andere beschenken, mit unseren Mitmenschen großzügig teilen und barmherzig tätig sein.
Einige Menschen hinterfragen ihre Berufung ständig:
Bin ich am richtigen Platz?
Will Gott mich nicht vielleicht doch wo anders einsetzen?
Ist das die richtige Kirche für mich?
Was, wenn ich nicht Seinen Willen tue?
Vielleicht kann ich an einem anderen Arbeitsplatz "mehr" Segen sein?
Ich finde das sind alles gute und berechtigte Fragen, aber Gott will uns da wo wir jetzt sind segnen (also beschenken) und zum Segen für andere einsetzen (also mich verwenden andere zu beschenken). In allem! Omnibus! Hier steht nichts von einem Bischen, einem Bruchteil, einem knausrigen Teil, der halt übrig ist. Gott denkt ganzheitlich und er schöpft auch aus dem Vollen! Lasst uns Teil von Seiner Fülle werden - ihm zur Ehre.
Zusatzinfo:
(Quelle: http://www.uiogd.ch, VBG.net, die diese Buchstaben auch als Motto haben)
"Benedikt von Nursia, der Gründer des Benediktinerordens, hat in der 57. Regel seines Klosterregulariums auf diesen Vers verwiesen. Die Regel ist mit "Mönche als Handwerker" betitelt und befasst sich damit, wie mit handwerklich begabten Mönchen umgegangen werden soll. Sie schliesst damit, dass die hergestellten Erzeugnisse verkauft werden dürfen, dass man dafür aber einen billigeren Preis verlangen soll, als es ausserhalb des Klosters üblich ist - eben damit in allem Gott verherrlicht werde."