[Text aus der Schulzeit]
Kinder, glückselig und klein,
schauten in mein Zimmer herein.
Sie lachten und wollten,
dass wir miteinander spielen sollten.
Kleine Hände griffen sierig
nach meiner großen ganz begierig.
Ergriffen mich und freuten sich,
selig, ja das war auch ich!
Lachend, laufend, quitschend, schreiend,
fing ich sie die erste seiend.
Strahlend, voll Erwartung groß,
fiel mir eines in den Schoß.
Es schmiegte sich ganz eng an mich
schützend ich nicht von der Seite wich.
Denn ein anderes war gemein und garstig,
rannte davon ganz hastig:
„Er haute und er zwickte auch,
mich ganz fest in den Bauch!
Er ist so schlimm und ungezogen,
niemals werd ich ihm sein gewogen!“
Sprachs und weinte nun noch mehr,
die Tränendrüse war bald leer.
Rötlich und ganz wässrig sind
die Augen von dem kleinen Kind.
„Ist schon gut. Wein´ nicht mehr-
es ist vorbei, ist nimmer schwer!“
sprach ich und streichelte es sanft,
mit meiner großen Hand.
Copyright: Verena Grafinger (Schnitzhofer), Jahr unbekannt.