[Text aus der Studienzeit]
Wenn nur einer gibt, fühlt man sich als Gebender bald leer und ausgelaugt. Die Anstrengung für andere wird zur Qual, zur Belastung und erfüllt uns nicht mehr. Was ist passiert?
Früher machte es uns Freude, heute verschmähen wir sie, die Nächstenliebe.
Gott gibt andauernd und wir – was machen wir Menschen? Wir nehmen oftmals diese Erfüllung, seine Barmherzigkeit gar nicht an, sondern verschmähen diese seine Gnade und wenden uns Anderem zu: Dem Konsumrausch und vielerlei vergänglicher Dinge, die uns bald noch mehr zerstören als sie uns zu geben nur versprechen können.
Warum ist der Mensch so un-lieb und so un-dankbar? Er will nur nehmen, warum nicht geben? Stört das nicht das natürliche Gleichgewicht der Welt? Klammern wir Gott aus unserem Leben aus?
Aber dennoch ist ER da. Es scheint un-vorstellbar, aber es ist wahr:
Wenn wir nehmen, ist einer da, der gibt.
Wenn wir leben, ist einer da, der Leben gibt!
Wenn wir lieben, ist einer da, der Liebe gibt, ja sogar die Liebe ist!
Glaube ist keine Utopie!
Glaube ist keine Vorstellung, die uns glücklich zu machen scheint...
Glaube ist keine sich aufdrängende Erlösung...
Glaube IST Leben und Liebe!
Der Glaube ist die Erfüllung, wenn wir ihn zulassen. Er lehrt uns zu leben und zu lieben! Er hilft uns die Menschen zu erkennen und dem Nächsten zu dienen! Er öffnet uns die Augen und durchflutet unser Herz mit einer unheimlichen Fülle an Liebe und innerer Zufriedenheit.
Jesus ist der fleisch-, ja der Mensch-gewordene Glaube. Wer an ihn glaubt, ihn kennt, liebt und auf ihn vertraut, der glaubt an Gott.
Aber wenn nur einer gibt, glaubt man dann? Soll man Gott nicht auch dankbar sein, für all das, was er für uns tut?
„Besser Buße tun und uns bekehren“, das rät uns die Apostelgeschichte (3: 19). Gott-Vertrauen, Lieben lernen, vertrauen und gehorchen... und dankbar sein!
Durch Gebet werden wir erfüllt, ja prall gefüllt: wir wollen geben und anderen von Jesus und vom Evangelium erzählen, ihnen helfen zu leben.
Der Vater stärkt uns mit seinem Wort und gibt uns durch seinen Heiligen Geist das Richtige ein. Wir brauchen nicht verzweifeln, er steht uns bei und gibt alles das, was wir brauchen.
Wenn nur einer gibt, vertrauen wir doch darauf, dass wir mithelfen, den Glauben weiterzugeben und das was er uns gibt, auszusäen: Irgendwann geht dieser Samen auf, wächst zu einem Baum heran, der aus sich Äste verzweigt und eines Tages auch Früchte gibt, die wieder andere ernten und anbauen: und sie werden satt werden.
Gottes Liebe ist einfach so wundervoll! Wir brauchen nur darauf zu hoffen und daran zu glauben, dann bekommen wir auch, was uns zusteht, was wir brauchen und wovon wir leben...
WEIL NUR EINER GIBT!
Copyright: Verena Grafinger (Schnitzhofer), 13.7.2002